Montag, 26. Juni 2017

Internet-Recherche (Etherpad): "Die lateinische Sprache" 

Die lateinische Sprache (lat. lingua latina), kurz Latein, ist eine indogermanische Sprache, die ursprünglich von den Latinern, den Bewohnern von Latium mit Rom als Zentrum, gesprochen wurde. Die frühesten Zeugnisse reichen bis ins 5. oder 6. vorchristliche Jahrhundert zurück (Frühlatein), ab dem 3. vorchristlichen Jahrhundert liegen längere Texte vor (Altlatein), ihre volle Ausformung in der Gestalt des heute vor allem bekannten und gelehrten klassischen Lateins erreichte die (Schrift-)Sprache im ersten vorchristlichen Jahrhundert.

Ursprünglich wurde Latein nur in Rom und dem umliegenden Gebiet (Latium) gesprochen. Latein wurde später neben Griechisch Amtssprache des römischen Reiches. Wegen der kulturellen Überlegenheit des Ostens verlor es dabei zeitweise in Nordafrika und selbst in Rom die Vorrangstellung.

Die katholische Kirche veröffentlicht alle amtlichen Texte von weltkirchlicher Bedeutung in Latein. 

Latein gehört zum italischen Hauptzweig der indogermanischen Sprachen, von dem sich außerhalb des Lateinischen nennenswerte Spuren nur noch in Gestalt des Oskischen und des Umbrischen erhalten haben.

Die indogermanischen oder indoeuropäischen Sprachen bilden die heute sprecherreichste Sprachfamilie der Welt mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern.

Latein war Amtssprache des Römischen Reichs und wurde so zur dominierenden Verkehrssprache im westlichen Mittelmeerraum.

Latein war die Sprache des Altertums. Sie ist von internationalen Sprachen wie Englisch, Französisch und auch Spanisch verdrängt worden. Latein hat sich zu den romanischen Sprachen weiter entwickelt. In der Medizin und bei der katholischen Kirche wird weiter Latein in vielen Schriften verwendet. Es ist eher die Sprache der Antike (römisches Reich, religiöse Schriften wurden auch in Latein geschrieben, zur Zeit von Jesus sprach man auch Latein) und heute sind die oben genannten die modernen Sprachen.

Während sich aus der gesprochenen Umgangssprache, dem sogenannten Vulgärlatein, die romanischen Sprachen entwickelten, blieb das Latein der römischen Schriftsteller auch als tote Sprache bis in die Neuzeit die führende Sprache der Literatur.

Als „tote“ Sprache veränderte sich Latein auch im Mittelalter nicht wesentlich. Allerdings vergrößerte sich das Vokabular weiterhin, und es bürgerten sich Vereinfachungen im Bereich der Grammatik ein.

Latein findet man dennoch in der heutigen Zeit. Manche Marken und Zeitschriften haben Latein abstammende Namen.

Zum Beispiel: Nivea ---> schneeweiß

Das Lateinische gehört zu der Gruppe der sogenannten indo-europäischen Sprachen, die alle aus der Sprache eines Volkes entstanden, das sich um 3000 v. Chr. über ganz Europa, Teile Zentralasiens und bis nach Nordindien verbreitete. Aus dieser „Ursprache“ entwickelten sich das Lateinische, Griechische, Kelti­sche, die germanischen Sprachen (Englisch, Deutsch, Skandinavisch) aber auch das Altindische.

Latein wird im deutschsprachigen Raum vor allem an Gymnasien und Gesamtschulen gelehrt. Etwa ein Drittel aller Gymnasiasten in Österreich und Deutschland lernt heute Latein als erste, zweite oder dritte Fremdsprache. Vor allem am humanistischen Gymnasium wird Latein als erste Fremdsprache angeboten. In der Schweiz kann Latein bereits in der obligatorischen Sekundarstufe I als Freifach gelernt werden.

Ebenso wie viele andere Kulturgüter wurde das lateinische Alphabet aus Griechenland entlehnt, und zwar durch Vermittlung der Etrusker. In klassischer Zeit bestand das lateinische Alphabet aus den folgenden 23 Zeichen: A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T V X Y Z.

Das erste eindeutig lateinische Sprachzeugnis in Form einer In­schrift stammt aus der Zeit um 600 v. Chr. Hier ist das Lateini­sche bereits von anderen verwandten italischen Dia­lekten zu scheiden. Das Lateinische war zunächst die Sprache allein der Bewohner von Latium, der Latiner. Dieser italische Dialekt folgte der Ausbreitung des römischen Machtbereiches: Bis etwa 90 v.Chr. wurde La­teinisch nur in Rom selbst und seinen von römischen Bürgern bewohnten...

Das Römische Reich wurde nach den Punischen Kriegen zu einem Vielvölkerstaat, der den Mittelmeerraum beherrschte. Dabei trafen die Römer auf sehr unterschiedliche Kulturen, in denen sie ihre Lateinische Sprache zur Amtssprache machten. Im Ostteil des Reiches bewahrten sie als Erben des Hellenismus die griechische Amtssprache. Einige regionale Sprachen konnten sich als Volkssprachen behaupten.

In den Provinzen nahm das einfache Umgangslatein (Vulgärlatein) der Soldaten, Händler und Siedler Elemente der dort gesprochenen Sprachen auf.

Dort entwickelte sich dann im Laufe der Zeit, spätestens aber nach der Auflösung des Weströmischen Reiches 476 n.Chr., verschiedene „Dialekte“ des Lateinischen, die von der einfachen Bevölkerung gesprochen wurde (lingua Romana rustica). 

Aus den verschiedenen lateinischen Dialekten entwickelten sich allmählich die Vorstufen der romanischen Sprachen: das Altfranzösische, Altspanische, Italienische, Rumänische et alii. Um 800 n.Chr. hatte Latein aufgehört „Muttersprache“ zu sein; wer die Sprache der Bevölkerung als Muttersprache erlernt hatte, verstand nicht mehr automatisch auch Latein.

Dennoch blieb Latein in Gebrauch, und zwar als Schriftsprache in allen Bereichen der Kirche, der Verwaltung, der Politik und des von der Kirche betreuten Bildungswesen: Schreiben und lesen lernen, hieß bis ins 16. Jhr. in ganz Europa lateinisch schreiben und lesen lernen. So wurde Latein im europäischen Mittelalter der Träger der gei­stigen Kultur weit über die Grenzen des ehemaligen römischen Reiches hinaus.

Im Mittelalter wurde das Lateinische in den Klöstern gepflegt. Die Buchmalerei zeigt Mönche, die in einer Schreibstube (scriptorium) arbeiten.

 

Infotext "Archäologischer Park Xanten / RömerMuseum" von Jerome und Sören

Der heutige APX ist die Antike Kolonie: Colonia Ulpia Traiana. Der Name kommt von seinem Gründer Marcus Ulpius Traianus , der die Stadt ca. im  4 Jahrhundert gründete. Die Stadt bekam, als eine von 150 Städten, den Beinamen 'Colonia ', da die Kolonie als ein Abbild Roms galt. Warum die Kolonie hier gegründet wurde, ist unbekannt. Es wird aber vermutet, dass es wegen dem Fürstenberg als strategisch wichtigen Punkt war. Die Stadt hatte eine Fläche von 73 Hektar auf der Fläche der 10.000 Menschen lebten. Der Hafentempel und das Amphitheater sind besondere Kennzeichen der alt-römischen Stadt. Der Fürstenberg diente als Legionslager, von dort aus starteten sie ihre Feldzüge.

 

 

Führung im RömerMuseum Xanten (Montag, 26. Juni 2017; 13:00-14:30 Uhr)

Latein im Museum - Spuren einer Sprache

Diese besondere Führung widmet sich den vielfältigen Aspekten der lateinischen Sprachkultur: Wessen Latein wird heute an den Schulen gelehrt? Wie lernten die eroberten Völker die Sprache ihrer Eroberer? Beginnend mit den berühmten Autoren wie Caesar und Tacitus, führt der rote Faden zu den Inschriften auf Grab- und Weihesteinen. Dialoge und vielfältige Anschauungsmittel beleben die vermeintlich tote Sprache.

Quelle: http://www.apx.lvr.de/de/ihr_besuch/fuehrungen_1/fuehrungen_1.html#anker-1680845